Städtebauliches Leitbild Erzherzog-Karl-Strasse

Projektdaten

Jahr

Status

Typologie


48.2205, 16.4722

„Das Städtchen drumherum“ – Der Park in der Mitte
Der Mehrwert des Gemeinschaftlichen regt zum Träumen an: wer hierherkommt, erfährt das Gartenleben in Nachbarschaften und einer grüngeprägten Mitte, die dauerhaft Optionen für sich verändernde individuelle und gemeinschaftliche Bedürfnisse bereithalten.
Der Park ist ein Freiraumband, das, je nach Lage, unterschiedliche Qualitäten und Nutzungen anbietet. An den Rändern wird dieses eine attraktive Kontaktfläche zwischen neuen und vorhandenen Bewohnerinnen.
Die besondere Qualität der Wohnquartiere mit den grünen Höfen und ihren räumlichen Eigenschaften ist der konzeptuelle Ansatz dieses Projektes, der über eine dauerhafte Anpassbarkeit der Typologien ein langes Bleiben, auch bei sich verändernden Lebensumständen, ermöglicht.
Die Struktur folgt den Prinzipien einer prägnanten, offenen, durchlässigen Bebauung, die durch ihre Positionierung eine signifikante städtebauliche Figur vielfältige, private, halböffentliche und öffentliche Freiräume schafft. Die geplante Typologie und deren Variabilität bieten Möglichkeiten, Nachbarschaften partizipativ zu organisieren. „Das Städtchen drumherum“ ist ein Stadtgefüge kurzer Wege und vielfältiger Umwege. Städtische Plätze, überschaubar klein dimensionierte Nachbarschaften, die kindergerechte Umgebung, Freiflächen mit Kinder-, Jugend- und Sportspielplätzen, vielfältige Erholungs-, Bewegungs- und Entspannungsmöglichkeiten sowie Kommunikations- und Begegnungszonen machen sie zu einer offenen Stadt, wo man gerne zuhause ist.
Der Lösungsvorschlag zielt auf eine klar lesbare, städtische Struktur ab. Er entwickelt das Stadtlayout der Umgebung, das teilweise auf dem Generalstadtplan von 1912 basiert, weiter. Das Entwicklungsgebiet wird in verbindende Straßenräume und kompakte Bauplätze gegliedert. Im Mittelpunkt der Planung steht - nicht nur geografisch - der zentrale Stadtpark.
Die Straßenräume sind der Ort, wo Stadt alltäglich erlebt wird. Genau dort setzt unser Konzept an:
Die Quartiersgassen setzen sich aus sparsam dimensionierten öffentlichen Flächen und großzügigen, intensiv nutzbaren, offenen Vorgärten zusammen. In diesen durchgrünten Straßenräumen werden die Bäume zur Mitte geholt, wo sie die besten Entwicklungsbedingungen haben. Bewegung findet in der Straßenmitte, Entschleunigung zu den Rändern hin statt. Die Straßenräume werden durch Orientierung der vielfältigen Nutzungen wie Dienstleistungen, Gewerbe, Entwicklungsflächen mit leistbaren Mieten sowie anderen Nicht-Wohnnutzungen im Erdgeschoß zu den Quartiersgassen verstärkt. Seitdem Pluralismus/Vielfalt, Mehrfarbigkeit und Lebendigkeit sich zu den Schlüsseleigenschaften des städtischen Raums entwickeln, werden Programmvielfalt, Anpassungsfähigkeit und Flexibilität der Freiräume immer wichtigere Argumente in der Wahl des Arbeits- und Wohnortes. Darauf wird mit einem vielfältigen Angebot an Gestaltung der Straßenräume, öffentlichen Freiflächen, halböffentlichen Hof- und Dachflächen bis hin zu sorgsam geplanten Privatgärten reagiert.
Ein weiteres, zentrales Entwurfsthema ist die Einfügung und Einbindung in die gebaute Nachbarschaft, was mit einer kleinteiligen Gliederung und Höhenstaffelung gelingt. Die Höhenstaffelung mit Sockel und Add-On´s wird als Entwurfsprinzip weitergeführt.

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